Abb. 58: Zeittafel zur Entwicklung der japanischen Vervielfältigungsverfahren
610 |
Nach der offiziellen Chronik bringt ein koreanischer buddhistischer Mönch das Herstellungsverfahren für (Seiden-)Papier und Pinsel nach Japan. |
Um 8.Jh. |
Der chinesische Holzschnitt gelangt nach Japan. |
764-770 |
Der chinesische Holzschnitt gelangt nach Japan. Auf Befehl von Kaiserin Shôtoku werden die buddhistischen Zaubersprüche („hyakumanshôtô darani“/Dharani-Sutra in Millionen Holzpagoden) in Holz geschnitten und unter den 10 Tempeln verteilt. |
1009 |
Auf Befehl von Hujiwara no Michinaga werden 1000 "hokkekyô", Saddharma Pundarika Sutra (buddhistische Kanon) in Reiberdruck hergestellt. |
1088 |
Im Tempel Kôfuku wird die buddhistische Schrift „jôyuishikiron“ xylographisch vervielfältigt. |
um 12. Jh. |
Die Tabulagraphie verbreitet sich als buddhistisch-rituelle Handlung: ‘surikyô’ (gedruckte Sutras), ‘inbutsu’ (gestempelte Buddhafigur) und ‘suributsu’ (abgeriebene Buddhafigur). |
12.-16. Jh. |
Mehrere Tempel und Klöster beginnen die xylographische Buchproduktion, um den Bücherbedarf innerhalb der buddhistischen Schulen bzw. Institutionen zu decken. |
um 1550 |
Die Vervielfältigungsverfahren verbreiten sich allmählich auch außerhalb der Tempel und des Hofes. |
1590 |
Der portugiesische Missionar, Alessandro Valignano (1539-1606) bringt die westliche Drucktechnik nach Japan. Es entstehen die sog. „kirishitanban“ (Christliche Drucke/Missionsdruck), die zwischen 1591 und 1611 gedruckt werden. |
1592 |
Als Beutegut vom Eroberungszug in Korea (1592-1598) gelangen koreanische Bronzestempel nach Japan. |
1593 |
Auf Befehl von Kaiser Goyôzei wird das konfuzianische Werk „komonkôkyô“ mit den koreanischen Bronzestempeln vervielfältigt. |
1599 |
Beginn der Verwendung von Tabletts/Formen mit Schriftstempeln aus Holz (Tabulaegraphie). |
1603 |
Frühestes Beispiel eines auf den alltäglichen Gebrauch abzielenden kommerziellen graphischen Vervielfältigung („Honya Hanshichi“). In Kyôto lassen sich mehrere Werkstätten nachweisen. |
1608-1615 |
Abzüge japanischer Klassiker mit hölzernen Schriftstempeln von Suminokura Sôan und Honami Kôetsu („sagabon“) |
1615 |
Schriftschneider ahmen den kalligraphischen Schreibstil nach. Schriftstempel aus Bronzelettern werden auf Befehl von Tokugawa Ieyasu, dem Begründer des Shogunats, nach koreanischen Vorbildern produziert. |
um 1630 |
Allmähliche Rückkehr zum Blockdruck („seihan“). |
um 1650 |
Kommerzialisierung der Buchproduktion und Steigerung der Auflagenhöhe. |
1754-1771 |
Einsatz des mehrschichtigen Farbholzschnitts für Einzelblätter. |
1783 |
SHIBA Kôkan gelingt die Ätzradierung. |
1850 |
Die niederländische Regierung schenkt dem Shogunat eine Druckmaschine und alphabetische Lettern, die erst 1851 von Motoki Shôzô verwendet wurden. |
1856 |
Die erste typographische Druckwerkstatt nimmt in einer Behörde der Nagasaki-Provinz (-1859) ihre Arbeit auf. |
1862 |
Die Regierung veröffentlicht die erste gedruckte Zeitung „kanpan batabia shimbun“. |
1870 |
MOTOKI Shôzo errichtet die erste private Druckerei mit japanischen Lettern in Nagasaki. |
1873 |
Erste in Japan hergestellte Druckpresse. |
1874 |
Herstellung des Papiers mit importierten europäischen Papiermaschinen. |
1887 |
Gründung des Verlegerverbandes. |